Gurami

[527] Gurami (Osphromenus olfax Cuv., s. Abbildung), Stachelflosser aus der Familie der Labyrinthfische, bis 2 m lang und 20 kg schwer, mit seitlich zusammengedrücktem, unregelmäßig eiförmigem, am Bauche stark ausgebogenem Leib, kleinem, verschiebbarem Maul, seinen Bürstenzähnen, großer Afterflosse und kleiner Bauchflosse, deren erster Strahl borstig und sehr verlängert ist, braunrötlich, dunkler quergebändert, am Bauch silberfarben mit braunen Mondflecken, lebt in Süßwassern der Großen Sundainseln nach Art unsrer Karpfen, wird aber auch seines Fleisches wegen von den Holländern um Batavia in Teichen und großen irdenen Gefäßen gehalten.

Gurami (Osphromenus olfax). 1/12.
Gurami (Osphromenus olfax). 1/12.

Er nährt sich von Wasserpflanzen und kleinen Tieren, nimmt auch mit allerlei andern Pflanzen, wie Kohl, Salat, Kartoffeln etc., vorlieb und pflanzt sich schon bei einer Korperlänge von 7–12 cm in Aquarien fort. Das Weibchen laicht in einem vom Männchen bewachten Nest. In Pinang, Malakka, Mauritius hat man den G. wegen seines vorzüglichen Fleisches eingebürgert, auch auf Malakka, Pinang, Martinique, in Cayenne und auf Ceylon sind Versuche gemacht worden, und seit 1873 wird der zählebige, leicht zu ernährende Fisch bei uns als Zierfisch gezüchtet. Noch verbreiteter ist der kleinere, aber farbenprächtigere getupfte G. (O. trichopterus Gthr.) in Ostindien, der 1862 zuerst nach Europa kam.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 527.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika