[675] Karpfen (Cyprinidae), Familie der Knochenfische aus der Unterabteilung der mit Bauchflossen versehenen Edelfische (Physostomi abdominales, deren Schwimmblase einen Luftgang besitzt, s. Fische, S. 606). Sie leben im Süßwasser und nähren sich hauptsächlich von pflanzlichen Stoffen, von Würmern und Insekten. Sie sind schmal und hoch gebaut, haben keine Zähne in den Kiefern, dagegen auf den Schlundknochen, und diese Zähne wirken gegen eine hornige Platte des Gaumens, den Karpfenstein; die davor gelegene Gaumenhaut (Karpfenzunge) ist sehr dick, wulstig und nervenreich; der ganze Körper mit Ausnahme des Kopfes ist mit runden Schuppen bedeckt. Die Schwimmblase zerfällt durch eine Einschnürung in eine vordere und hintere Abteilung und steht mit dem Gehörorgan durch eine Reihe Knöchelchen in Verbindung. Manche Arten halten im Schlamm verborgen eine Art Winterschlaf. Die zahlreichen Gattungen werden meist nach der Form der Schlundzähne unterschieden; wichtig sind: Karpfen (Cyprinus), Karausche (Carassius, hierher der Goldfisch), Schleie (Tinca), Barbe (Barbus), Gründling (Gobio), Bitterling (Rhodeus), Brasse (Abramis), Blicke (Blicca), Weißfisch (Alburnus), Aland (Idus), Rotkarpfen (Scardinius), Rohrkarpfen (Leuciscus), Elten (Squalius), Pfrille (Phoxinus) und Schmerle (Cobitis). Die letzte Gattung wird häufig zur besondern Familie Acanthopsidae erhoben. Fossil sind K. aus den tertiären Schichten bekannt.