Haarschurfest

[581] Haarschurfest. Das erste unter festlichen Gebräuchen geschnittene Haar der Kinder wurde bei vielen alten Völkern den Göttern geweiht, bei den Griechen meist dem Apoll. Bei den Alten fiel dieses Fest bei den Knaben meist erst ins Ephebenalter, bei den heutigen Albanesen geschieht das Abschneiden, wenn das Kind ein Jahr alt geworden ist, durch den geladenen Schurpaten, der nun wie der Taufpate in eine Art Verwandtschaftsverhältnis zu dem Kinde tritt und wie der erstere Kum bar heißt. Das H. gilt als zweite Taufe und heißt darum Johannesfest. Bei vielen slawischen Stämmen galt Ähnliches.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 581.
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