Hamon

[707] Hamon (spr. amóng), Jean Louis, franz. Maler, geb. 5. Mai 1821 in Plouha (Côtes-du-Nord), gest. 29. Mai 1874 in St.-Raphael (Var), ging, 20 Jahre alt, nach Paris und lernte bei Delaroche, später bei Gleyre. Der Anblick von Zeichnungen nach pompejanischen Wandgemälden gab seinem Streben eine bestimmte Richtung, und er wußte sich mit Glück ein eignes Genre, das sogen. neupompejanische, zu schaffen. 1852 wurde er als Maler in der Porzellanmanufaktur zu Sèvres angestellt. In der Ausstellung 1849 befand sich ein originell gedachtes Gemälde: ein römischer Theaterzettel, das Aufmerksamkeit erregte; später (1852) erschien die gefällige, aber etwas rätselhafte Komödie des Menschenlebens und (1853) »Meine Schwester ist nicht hier«, ein anmutiges, einfaches und natürlich gehaltenes Idyll. Unter seinen spätern Bildern verdienen: Ich bin's nicht und die Waisenkinder (1855) besondere Hervorhebung. Hamons Ideal war das Empfindsam-Zärtliche, Tändelnde und Schelmisch-Graziöse.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 707.
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