Havemann

[8] Havemann, Wilhelm, deutscher Historiker, geb. 27. Sept. 1800 in Lüneburg, gest. 23. Aug. 1869 in Göttingen, studierte in Göttingen die Rechte, wurde 1823 in die demagogischen Untersuchungen verwickelt und nach längerer Hast in Berlin 1825 zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, die er in Köpenick verbüßte. 1830 als Lehrer der Geschichte und der deutschen Literatur an der Generalstabsakademie in Hannover und seit Ostern 1831 als Lehrer am Pädagogium zu Ilfeld tätig, ward er nach Entlassung der sieben Professoren 1838 als Nachfolger Dahlmanns an die Universität in Göttingen berufen. Von 1841–48 redigierte er die »Göttinger gelehrten Anzeigen« und wurde 1850 Mitglied der Sozietät der Wissenschaften. Er schrieb: »Geschichte der Kämpfe Frankreichs in Italien von 1494–1515« (Hannov. 1833–35, 2 Bde.); »Magnus II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg« (Lüneb. 1836); »Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg« (das. 1837–38, 2 Bde.; 2. Aufl., Götting. 1855–57, 3 Bde.); »Elisabeth, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg« (das. 1839); »Handbuch der neuern Geschichte« (Jena 1840–44, 3 Bde.); »Mitteilungen aus dem Leben von Michael Neander« (Götting. 1841); »Geschichte des Ausgangs des Tempelherrenordens« (Stuttg. 1846); »Darstellungen aus der innern Geschichte Spaniens während des 15., 16. und 17. Jahrhunderts« (Götting. 1850); »Das Leben des Don Juan d'Austria« (Gotha 1865) und »Das Kurfürstentum Hannover unter zehnjähriger Fremdherrschaft, 1803–1813« (Jena 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 8.
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