Herbeck

[194] Herbeck, Johann, Komponist und Dirigent, geb. 25. Dez. 1831 in Wien, gest. daselbst 28. Okt. 1877, kam als Sängerknabe in das Stift Heiligenkreuz und erhielt dort musikalischen Unterricht vom Chordirigenten Rotter, studierte aber zunächst die Rechte und ging erst 1852 zur Musik über, indem er die Chordirektor stelle bei den Piaristen in Wien annahm, wurde 1856 Chormeister des Wiener Männergesangvereins, 1858 Professor am Konservatorium und ein Jahr später artistischer Direktor der Gesellschaft für Musikfreunde. Bald darauf erhielt er die Stelle eines Vize-Hofkapellmeisters, 1866 die des ersten Hofkapellmeisters und dazu noch die des ersten Kapellmeisters der Hofoper, 1870 wurde er Direktor der Hofoper. 1875 trat er von diesen Ämtern zurück, um nochmals die Leitung der Gesellschaftskonzerte zu übernehmen. H. hat sich als Dirigent um das Wiener Musikleben große Verdienste erworben. Von seinen Kompositionen (Messen, Symphonien, Quartette etc.) sind besonders Lieder und Männerchöre beliebt geworden. 1878 errichtete ihm der Männergesangverein von Klagenfurt ein Denkmal in Pörtschach. Vgl. »Johann H., ein Lebens bild von seinem Sohn Ludwig H.« (Wien 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 194.
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