Hibiscus

[310] Hibiscus L. (Eibisch), Gattung der Malvazeen, ein- oder mehrjährige Kräuter, Sträucher und Bäume, bald kahl, bald rauh- oder weichhaarig, mit großen, rundlichen, meist lappigen Blättern, schönen, großen, meist einzeln achselständigen oder gebüschelt stehenden Blüten und fünffächerigen Kapseln.

Hibiscus cannabinus (ostindische Hanfrose, Gambohanf). a Frucht.
Hibiscus cannabinus (ostindische Hanfrose, Gambohanf). a Frucht.

Etwa 150 Arten, meist in den Tropen beider Erdhälften. H. cannabinus L. (ostindische Haufrose, s. Abbildung), einjährig, wird in Ostindien häufig kultiviert; die säuerlich, etwas herb und schleimig schmeckenden Blätter ißt man als Gemüse, aus den Samen wird ein Brenn- und Speiseöl gepreßt und die Bastfaser (Gambohanf, s. d.) als Spinnmaterial benutzt. H. mutabilis L. (Mandeleibisch), in Ostindien, ist baumartig, hat große, fünflappige Blätter und große, achselständige Blüten, die morgens beim Aufblühen weiß, mittags rosenrot und abends purpurrot sind, wird in Südspanien kultiviert. H. Rosa sinensis L. (chinesische Rose), in Ostindien und China, ist eine treffliche Zierpflanze, 4,5 m hoch, mit eirunden, lang gespitzten, gesägten Blättern und großen, prächtigen, stark variierenden Blüten. Man gebraucht in Asien die Wurzel, Blätter und Blüten ganz wie die von andern Malvazeen in Europa, die Blüten, um Haare, Augenbrauen und die Schuhe zu schwärzen. H. syriacus L. (Ibischstrauch, Festblume), im Orient und in Japan, ein 3 m hoher Strauch mit eirundlänglichen, dreilappigen, grob gezahnten Blättern, prächtigen, ausgebreiteten, meist violetten, einzeln in den Blattwinkeln stehenden und sehr zahlreich erscheinenden, 8 cm breiten Blüten, wird bei uns in Gärten in vielen Formen als Zierstrauch kultiviert, muß aber in Norddeutschland gedeckt werden. H. Abelmoschus und H. esculentus, s. Abelmoschus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 310.
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