Hulin

[622] Hulin (Hullin, spr. üläng), Pierre Augustin, Graf, franz. General, geb. 6. Sept. 1758 in Genf, gest. 9. Jan. 1841, kam 1787 als Uhrmacher nach Paris und nahm beim Ausbruch der Revolution an dem Sturm auf die Bastille teil. Als Mitglied des Konvents bewahrte er Mäßigung und An stand. Er trat in die Armee, diente von 1796 an in den italienischen Feldzügen als Generaladjutant Napoleons und war 1802 Kommandant der Konsulargarde mit dem Rang eines Divisionsgenerals. Er präsidierte 1804 bei der Militärkommission, die den Herzog von Enghien (s. d.) zum Tode verurteilte. Hierauf wurde er in den Grafenstand erhoben, 1805 Kommandant von Wien, 1806 von Berlin und 1812 von Paris, wo er bei dem Ausbruch der Verschwörung Mallets gegen Napoleon von einem der Verschwornen einen Pistolenschuß in die Kinnlade erhielt. Nach den Hundert Tagen aus Frankreich verwiesen, lebte er in Brüssel und Hamburg, bis er 1819 zurückgerufen wurde. Um diese Zeit erblindete er. Von Savary in einer Schrift der Hauptschuld an der Hinrichtung des Herzogs von Enghien bezichtigt, verteidigte sich H. in den »Explications an sujet du jugement du duc d'Enghien« (1824).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 622.
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