Idas

[733] Idas, griech. Heros, Sohn des Königs Aphareus in Messenien und der Arene, mit seinem Bruder, dem scharfsichtigen Lynkeus, der bis in den Schoß der Erde zu blicken vermag, Teilnehmer an der kalydonischen Jagd und am Argonautenzug, entführte Marpessa, die Tochter des akarnanischen Flußgottes Euenos, um die Apollon warb, auf einem von Poseidon geschenkten geflügelten Wagen und spannte, von Apollon erreicht, den Bogen auf den Gott. Zeus überläßt die Wahl zwischen den Freiern der Jungfrau, die sich, Apollons Untreue fürchtend, für I. entscheidet. Seitdem ist sie dem Gott verhaßt; sie wie ihre Tochter Alkyone, Meleagers Gattin, sterben früh dahin. Nach einem Streit mit den Dioskuren, mit denen die Brüder aufgewachsen waren, bei der Teilung einer gemeinsam erbeuteten Herde (nach andrer Sage wegen der Entführung der ihnen verlobten Leukippiden, Hilaeira und Phöbe, durch die Dioskuren), lauern letztere ihnen in einer hohlen Eiche auf; doch Lynkeus' scharfer Blick durchdringt das Versteck, und I. durchbohrt Kastor in dem Baum, wofür ihn Zeus' Blitzstrahl trifft, während Lynkeus von Polydeukes getötet wird. Das Grab der Brüder (Apharetiaden oder Apharetiden) ward zu Sparta gezeigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 733.
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