Indy

[816] Indy (spr. ângdi), Vincentd ', Komponist, geb. 27. März 1851 in Paris, erhielt hier am Konservatorium, besonders durch César Franck, seine Ausbildung und machte seine Orchesterstudien als Chordirigent und Paukenschläger in Colonnes Orchester. 1874 führte Pasdeloup den zweiten Satz (Piccolomini) seiner Wallenstein-Symphonie auf, die bald seinen Namen auch ins Ausland trug. 1896 begründete I. mit Ad. Guilmant und Ch. Bordes die Schola Cantorum, eine höhere Musikschule, die unter seiner Direktion schnell aufblühte. Auch hält I. seit 1903 Vorträge an der Ecole des hautes études sociales. Es folgten weiter für Orchester die Symphonie »Jean Hunyady«, 2 Symphonien ohne Programm (G dur, Op. 25 mit obligatem Klavier, B dur, Op. 57), die Ouvertüre »Antonius und Kleopatra«, die Legende »Sauge fleurie«, die Ballade »La forêt enchantée« und die Variationen »Istar«, auch Kammermusikwerke, ein Chorwerk »Le chant de la cloche«, dramatische SzenenLa chevauchée du Cid«, »Maria Magdalena«) und die Opern »Attendez-moi sous l'orme« (Paris 1882), »Fervaal« (Brüssel 1897) und »L'étranger« (Brüssel 1903), Musik zu Alexanders »Karadec« (1890) und Mundes' »Medea«. Der Schwerpunkt von Indys Schaffen liegt aber auf instrumentalem Gebiete, wo er das Erbe César Francks angetreten hat. Auch schrieb er einen »Cours de composition musicale« (1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 816.
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