Ingermanland

[832] Ingermanland, ehemalige schwed. Provinz, jetzt ein Teil des russischen Gouv. St. Petersburg, begreift den Strich Landes zwischen dem Ladogasee, der Newa, dem Finnischen Meerbusen, der Narowa und dem Pskowschen und Nowgorodschen Gouvernement. Von der ursprünglichen Bevölkerung, einem finnischen, den Kareliern verwandten Stamm, der nach dem Fluß Inger oder Ishora Ingern (Ingrier) oder Ishoren genannt wird, sind nur noch etwa 17,000 (überwiegend Lutheraner) übrig. Der Name I. kam erst auf, als[832] das Land 1617 von Rußland, zu dem es schon seit dem 13. Jahrh. gehört hatte, an Schweden abgetreten wurde. Peter d. Gr. eroberte das Land 1702 wieder; im Frieden von 1721 wurde es abermals russisch und 1783 mit dem Gouvernement St. Petersburg vereinigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 832-833.
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