Irtisch

[35] Irtisch (Irtysch, kalmück. Erzis, Irzys), linker Nebenfluß des Ob in Westsibirien, entspringt auf chinesischem Gebiet als Schwarzer I. am Südwestabhang des Altai, betritt nach 405 km langem Lauf das russische Gebiet, durchfließt den Saisan-Nor (s. d.), durchbricht den westlichen Altai, tritt bei Ustkamenogorsk in die weiten Steppen Sibiriens (links die Kirgisen-, rechts die Barabasteppe) und mündet unterhalb Tobolsk bei Samarow, 1830 m breit. Sein Lauf wird zu 3700 km, sein Stromgebiet zu 1,676,000 qkm berechnet. Bei Semipalatinsk ist er von Mitte November bis Mitte April, bei Tobolsk von Anfang November bis Mai mit Eis bedeckt, dann ersetzt die Schlittenfahrt die sonst von Semipalatinsk abwärts betriebene Dampfschiffahrt. Der I. ist sehr fischreich; seine wichtigsten Zuflüsse sind rechts: Buchtarma, Om, Tara (s. d.); links: Ischim (s. d.), Tobol (s. d.), Konda. Oberhalb Tobolsk stand einst die Zarenburg Sibir, nach der das ganze Land den Namen erhielt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 35.
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