Isatīn

[41] Isatīn C8H5NO2 oder #, das Laktim der Orthoamidophenylglyoxylsäure (Isatinsäure), aus der es beim Erwärmen entsteht, wird aus Orthonitrophenylpropiolsäure bei Einwirkung von Alkalien und bei Behandlung von Indigo mit Salpetersäure, auch bei Oxydation von Amidooxindol und Karbostyril erhalten und bildet gelbrote, glänzende, geruchlose Kristalle, schmeckt bitter, löst sich wenig in kaltem, leicht in heißem Wasser, in Alkohol und Äther, mit violetter Farbe in Alkalien, schmilzt bei 200°, ist sublimierbar, verhält sich wie eine schwache einbasische Säure, verbindet sich aber auch gleich den Ketonen und Aldehyden mit Alkalibisulfiten, es gibt mit verdünnter Salpetersäure Nitrosalizylsäure, mit schmelzendem Kali Anilin, beim Kochen mit Alkalien Isatinsäure C8H7NO3 oder #, deren wässerige Lösung beim Erwärmen I. abscheidet, mit Phosphorchlorür und Phosphor wieder Indigblau C16H14N2O2, kann aber auch zu Dioxindol, Oxindol und Indol C8H7N reduziert werden. Auch Isatinchlorid C8H4ClNO2, aus I. und Phosphorpentachlorid erhalten, wird durch Zinkstaub in Indigblau verwandelt.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 41.
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