Jeffrey

[217] Jeffrey (spr. dschéffrĭ), Francis, Lord, engl. Kritiker, geb. 23. Okt. 1773 in Edinburg, gest. daselbst 26. Jan. 1850, wurde 1794 Rechtsanwalt, widmete sich aber zugleich literarischen Arbeiten und war einer der Gründer der »Edinburgh Review«, die unter seiner Redaktion 1803–29 auch auf die politischen Angelegenheiten Englands Einfluß hatte. J. übte eingehende, geistvolle, doch oft hämische, mehr von politischen und persönlichen Momenten als von sein poetischem Geschmack geleitete Kritik, die ihn in manche Händel verwickelte; so ward er von Byron in den »English bards and Scotch reviewers« angegriffen und mußte sich mit dem Dichter Moore 1806 im Zweikampf messen; letzterm ward er später befreundet. 1821 ward er von der Universität Glasgow zum Lord-Direktor und 1830 vom Whigministerium zum Lord-Advokaten von Schottland ernannt; auch trat er ins Parlament. 1834 erhielt er ein Richteramt an dem Court of session. Seine »Contributions to the Edinburgh Review« erschienen gesammelt in 4 Bänden (Lond. 1843,3. Ausg. in 1 Bd. 1852); der »Essay on beauty« und »Nature and principles of taste« wurden mehrfach aufgelegt (zuletzt 1879). Eine Auswahl seiner Essays gab Gates heraus (Boston 1894). Vgl. Cockburn, Life of Lord J. (2. Aufl., Edinb. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 217.
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