Jeléz

[219] Jeléz (Elez), Kreisstadt im russ. Gouv. Orel, an der Sossna, Knotenpunkt der Eisenbahnen Orel-Grjasi, J.-Uslowaja und J.-Waluiki, hat 16 Kirchen (darunter die Kathedrale der heiligen Mutter Gottes mit alten Heiligenbildern), ein Nonnen- und ein ehemaliges Mönchskloster, 2 Gymnasien, eine Schule für Eisenbahntechniker, eine Bank und (1897) 38,239 Einw. J. ist einer der bedeutendsten Getreidehandelsplätze im Innern Rußlands und hat auch eine ansehnliche Industrie, namentlich Mühlen und Graupenfabriken, Leder- und Leimfabriken und Ziegeleien. In J. wurde 1887 der erste Getreideelevator (Silo) in Rußland eröffnet. Die Bewohner des Kreises treiben Leinweberei; die Frauen sind geschickte Spitzenklöpplerinnen. J. wird schon 1146 erwähnt und war lange der Hauptort eines unabhängigen Fürstentums, bis es 1305 von Timur eingenommen wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 219.
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