[364] Julius Echter von Mespelbronn, Fürstbischof von Würzburg, geb. 18. März 1545 auf Schloß Mespelbronn im Spessart, gest. 13. Sept. 1619 in Würzburg, erwarb sich, schon früh für den geistlichen Stand bestimmt, auf deutschen und auswärtigen Universitäten eine gediegene wissenschaftliche Bildung, ward 1567 Domkapitular in Würzburg und 1573 auf Betreiben des Papstes und der Jesuiten Fürstbischof. Er ordnete die Verwaltung, gründete 1579 das berühmte Juliushospital in Würzburg und eröffnete 1582 die dortige Universität, an die er die Jesuiten berief. Nach dem Sieg der Gegenreformation im Erzstift Köln rottete J. den Protestantismus auch in seinem Land aus und reformierte, von den Jesuiten unterstützt, seine Kirche im Sinne des Trienter Konzils mit Konsequenz und Tatkraft in drei Jahren. Auch in weltlicher Beziehung unterdrückte er die Selbständigkeit der Stände, nahm an den Reichsangelegenheiten im Sinne der Gegenreformation hervorragenden Anteil und war eins der eifrigsten Mitglieder der Liga von 1609. Vgl. seine Lebensbeschreibung von Buchinger (Würzb. 1843).[364]
Brockhaus-1911: Mespelbronn · Echter
Meyers-1905: Echter