Jungermannĭa

[367] Jungermannĭa L., Lebermoosgattung aus der Ordnung der akrogynen Jungermanniinen (s. Moose), meist kleine, auf der Erde oder an Baumstämmen wachsende Moose mit kriechendem Stämmchen, das zwei Reihen ungeteilter oder gelappter Oberblätter und bisweilen auch eine Reihe kleinerer, anders gestalteter Unterblätter (Amphigastrien) trägt. Die Antheridien stehen in den Achseln von Hüllblättern (Perichätien), die häufig von den Stengelblättern nicht verschieden sind, während die Hüllblätter der Archegonien abweichend gestaltet sind. Die Archegonien werden von einer röhren-, ei- oder birnförmigen Hülle,[367] dem Perianthium, umgeben, das an der Mündung gezahnt ist und später in 3–6 Lappen zerreißt. Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich ein Sporogonium, dessen mit vier Klappen aufspringende Sporenkapsel außer den Sporen Zellen mit schraubiger Wandverdickung (Elateren) enthält. Der Gattungsname J. wurde früher für mehrere hundert verschiedenartiger, über die ganze Erde verbreiteter Arten angewendet. Neuere Systematiker haben von der alten Gattung zahlreiche Arten abgetrennt, so daß J. als Gattungsname nur für ca. 50 bekannte Arten bestehen bleibt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 367-368.
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