Kötzting

[547] Kötzting, Flecken und Bezirksamtssitz im bayr. Regbez. Niederbayern, am Weißen Regen, an der Staatsbahnlinie Cham-Lam, 410 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Waisenhaus, landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Forstamt, Zündwaren-, Holzstift-, Leisten- und Pappenfabrikation, Sägewerk, einen Eisenhammer (Sperlhammer) mit Eisengießerei und Spulenfabrikation, bedeutende Holzflößerei und (1900) 1795 kath. Einwohner. K. erhielt von Kaiser Ludwig, dem auf dem Ludwigsberg ein Denkmal (zugleich Aussichtsturm) errichtet ist, viele Privilegien. Es gehörte ursprünglich zum Kloster Rott am Inn und fiel 1361 an Bayern. Alljährlich am Pfingstmontag findet eine berittene Prozession (»Pfingsthochzeit«) nach der 7 km entfernten Kirche Steinbühl statt. In der Umgegend bemerkenswerte Punkte des Böhmer Waldes: der Kaitersberg (1134 m), der Hohe Bogen (1072 m) mit dem Aussichtspunkt Burgstall, die Burgruine Lichtenegg, der Haidstein (743 m) mit einem »Kirchlein der Mutter Gottes vom Berge Karmel« und schöner Aussicht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 547.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika