Kadmĭumsulfurēt

[415] Kadmĭumsulfurēt (Schwefelkadmium) CdS findet sich in der Natur als Greenockit und entsteht beim Glühen von Kadmiumoxyd mit Schwefel oder beim Fällen von Kadmiumsalzen mit Schwefelwasserstoff oder Schwefelnatrium. Es ist prachtvoll gelb, unlöslich in Wasser und verdünnten Säuren, in Ammoniak und Schwefelammonium, schmilzt bei Weißglut, erstarrt zu zitronengelben, glimmerartigen Blättchen und löst sich in starker Salzsäure, in Salpetersäure und kochender verdünnter Schwefelsäure. Man benutzt es als Kadmiumgelb (Brillantgelb) in der Wasser- und Ölmalerei, zum Färben der Seife, auch in der Feuerwerkerei zur Erzeugung von blauem Feuer. Auf Geweben wird es als Applikationsfarbe befestigt oder durch Aufdrucken von Kadmiumchlorid mit unterschwefligsaurem Natron und Dämpfen. Als Farbstoff deckt es gut, ist unveränderlich, nicht giftig und auch auf Kalk brauchbar; mit Ultramarin und Berlinerblau gibt es schönes Grün (Kadmiumgrün), darf aber nicht mit Kupferfarben vermischt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 415.
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