[704] Kasamanze (Cazamanca), Fluß in der franz. Kolonie Senegal, entspringt am Nordwestabfall des Futa Dschallon und fließt nach W. zum Atlantischen Ozean, den er nach Aufnahme des Sungrugu von rechts bei Carabane erreicht. Der Mündung sind ausgedehnte Sandbänke vorgelagert, doch ist sie bei Hochflut für Schiffe von 4 m Tiefgang passierbar, innerhalb der Barre ist der Fluß jedoch 1015 m tief; bis zum Fort Sedhiu, 175 km aufwärts, wo der K. noch 2,5 km breit ist, können Schiffe von 2 m Tiefgang gelangen; die Flut dringt bis zum Fort Zighinchor 75 km aufwärts. Vom Unterlauf gehen zahlreiche Wasserläufe durch das niedrige Sumpfland nach N. und S. und verbinden den K. mit Gambia und Kacheo. Die Bewohner der Uferlandschaften (Bagnun, Felup, Balante, Mandinka) sind Heiden und leben zerstreut in kleinen Dorfrepubliken. Hauptprodukte sind Erdnüsse, Kautschuk, Reis, Häute, Wachs, Palmöl und Palmkerne, Baumwolle. Die Ausfuhr der französischen Faktoreien von Erdnüssen, Palmkernen und Kautschuk beträgt jährlich 1,5 Mill. Frank. Hauptort des Kreises K. ist Karabane. Die Portugiesen setzten sich am K. im. 16. Jahrh. fest, die Franzosen erschienen dagegen 1828 und besetzten bald mehrere Inseln sowie die Ufer des Flusses, so daß Portugal endlich nur Zighinchor besaß, das es 1886 bei einer Grenzregelung Frankreich überließ.