Kete-Kratschi

[865] Kete-Kratschi, Regierungsstation und Handelsplatz in der deutsch-westafrikanischen Kolonie Togo, 120 m ü. M., am linken Voltaufer, besteht aus zwei Teilen: Kratji, die Königsstadt, auf einer Felsplatte über dem Volta, mit 800 Einw. und runden, dicht gedrängten Lehmhütten am Rande des Heiligen Waldes, hatte früher einen bedeutenden Handel mit Salz, das von Adda auf dem Volta hierher kam. Das 10 Minuten vom Volta und doppelt so weit von dem vorigen gelegene Kete ist die eigentliche Handelsstadt mit ca. 7000 Einw., wichtiger Treffpunkt der Straßen von Lome, Dagomba und Kotokoli, der neben Salz besonders europäische und einheimische Stoffe, Garn und Wolle, Branntwein, Perlen, Kautschuk, Elfenbein, Vieh etc. vertreibt. Der städtisch angelegte Ort hat breite, gerade Straßen, eine Moschee und mehrere Bethäuser, zwei Marktplätze mit Verkaufshallen u. a. Die ehemals völlig gesetzlosen Zustände sind durch die am 31. Dez. 1894 erfolgte Anlage einer deutschen festen Militärstation beseitigt worden, so daß der Platz sich gedeihlich entwickelt. Nach Lome über Kpandu sind 12, nach Salaga 6 Tagereisen; ein kleiner Dampfer verkehrt zur Zeit des Hochwassers des Volta von Adda bis hierher.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 865.
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