Kilĭan [2]

[901] Kilĭan, Kupferstecherfamilie in Augsburg, die zahlreiche Arbeiten meist handwerksmäßiger Art lieferte. Lukas, geb. 1579 in Augsburg, gest. daselbst 1637, war Schüler von D. Custos, bildete sich in Venedig weiter aus und stach meist nach italienischen Malern. Sein Bruder Wolfgang, geb. 1581 in Augsburg, gest. daselbst 1662, bildete sich ebenfalls in Italien und stach nach venezianischen Meistern, malte daneben aber auch zahlreiche Bildnisse. Der bedeutendste der Familie ist Wolfgangs Sohn Bartholomäus, geb. 1630 in Augsburg, gest. daselbst 1696, der bei dem Vater, dann bei Merian und Poilly lernte. Er war einer der besten Stecher seiner Zeit, namentlich in Bildnissen, in denen er Kraft, malerische Weichheit und sorgfältige Behandlung vereinigte. Auch sein Bruder Philipp, geb. 1628 in Augsburg, gest. daselbst 1693, war ein guter Stecher. Der späteste der Familie ist Philipp Andreas, geb. 1714 in Augsburg, gest. 1759. Er arbeitete namentlich für das Dresdener Galeriewerk und unternahm den Stich einer Bilderbibel mit 130 Darstellungen nach ältern Meistern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 901.
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