Kinck

[1] Kinck, Hans E., norweg. Schriftsteller, geb. 11. Okt. 1865 zu Loppen in Finmarken, wo sein Vater Arzt war, studierte Philologie in Halle, war 1890–1893 Lehrer in Christiania und weilte viel im Ausland, wo er unter den Einfluß von Björnson, Lie und Kristian Elster kam. Von seinen Werken im norwegischen Volksdialekt nennen wir: »Die Holden«[1] (1892), »Junge Leute« (1893), »Fledermausflügel« (1895), »Sausen« (1896) und die Fortsetzung »Der Natter« (1898), »Zugvögel« (1899), »Frau Anny Porse« (1900), »Frühlingsnächte« (1901), »Doktor Gabriel Jahr« (1902), »Wenn die Liebe stirbt« (1903), »Emigranten«, »Italiener« (1904). Zum Vorwurf hat er in der Regel den Konflikt zwischen Kunst und Natur, Vernunft und Instinkt, oft dargestellt durch den Streit zwischen Kulturmensch und Bauer. Es gibt wohl kaum in der Wirklichkeit solche Menschen, Gegenden und Konflikte, wie sie K. mit energischer Phantasie, nervöser Empfindsamkeit und beinahe roher Kühnheit zusammendichtet. Er ist ein blendender Wortkünstler, knapp, intensiv, koloristisch glänzend, oft aber auch bis zur Unnatur manieriert. Vgl. Hjalmar Christensen, Vort Litteraere Liv (Christ. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 1-2.
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