Kirchengesangvereine

[44] Kirchengesangvereine, Vereine zur Pflege und Förderung des kirchlichen Gesanges. Für die katholische Kirche in Deutschland besteht ein solcher Verein in dem 1867 von Franz Witt ins Leben gerufenen »Cäcilienverein«, der eine große Ausdehnung gewonnen hat und die »Fliegenden Blätter für katholische Kirchenmusik« herausgibt (s. Cäcilienvereine). Die deutsch-evangelischen K. entstanden 1873 auf Anregung Heinrich Adolf Köstlins (s. d.), der 1875 den »Städtebund für evangelischen Kirchengesang« (Sulz, Kalw, Nagold) organisierte; dieser wurde 1877 zum »Evangelischen Kirchengesangverein für Württemberg« und 1881 zum »Verband Evangelischer K. für Südwestdeutschland« erweitert, und nachdem auch norddeutsche Vereine beigetreten, fand 1882 zu Stuttgart der erste Deutsch-evangelische Kirchengesangvereinstag statt. Vereinsorgane sind das in Darmstadt erscheinene »Korrespondenzblatt der evangelischen K. für Deutschland« und die in Gütersloh herausgegebene Monatsschrift »Siona«. Vgl. Zimmer, Die deutschen evangelischen K. der Gegenwart (Quedlinburg 1882) und die Denkschriften der verschiedenen Vereinstage seit 1882.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 44.
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