Kolophōn [2]

[303] Kolophōn, altgriech. Stadt in Lydien, unfern der Küste, zwischen Smyrna und Ephesus, glänzte in ihrer Blütezeit durch ihre Seemacht sowie durch ihre Reiterei. Ihr Hafen im S. war Notion. In der Nähe lag das berühmte Orakel des Apollon Klarios. K., das mit um die Ehre stritt, Vaterstadt des Homer zu sein, wurde mehrmals erobert, so von Gyges, König von Lydien, von den Persern während des Peloponnesischen Krieges, von Lysimachos, der die Bewohner nach Ephesos verpflanzte, und von kilikischen Seeräubern. Nach K. benannt ist das Kolophonium (s. d.). Die ausgedehnten Ruinen der Stadt sind erst 1887 nach Andeutungen H. Kieperts, der wiederholt vergeblich danach gesucht hatte, von Schuchhardt und Wolters südlich von Smyrna aufgefunden worden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 303.
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