Korinthischer Meerbusen

[498] Korinthischer Meerbusen (Golf von Lepanto), der größere, einem weiten Landsee gleichende und von Steilküsten eingeschlossene östliche Teil des Mittelgriechenland vom Peloponnes scheidenden Meeresarmes, der durch den Golf von Paträ mit dem Ionischen Meere zusammenhängt. Von dem kaum 2 km breiten Sunde bei den Kleinen Dardanellen (s. d.) an erstreckt er sich 127 km weit nach Osten; seine größte Breite beträgt 32 km, die Tiefe ist gering, übersteigt jedoch an drei Stellen 200 m. Durch den Kanal von Korinth (s. d., S. 496 f.) steht er mit dem Ägäischen Meer in Verbindung; bedeutendere Küstenstädte sind nur Naupaktos, Galaxidi, Ägion und Neukorinth. Der erdbebenreiche Golf ist ein langer, im jüngern Tertiär entstandener Grabenbruch, der durch den erst nach der Pliocänzeit gebildeten Isthmus von Korinth mit Mittelgriechenland und Morea wieder in Zusammenhang trat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 498.
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