[594] Kranz, ringförmiges Gewinde aus Blättern, Blumen und Früchten, bereits bei Naturvölkern und im Altertum als Kopfschmuck bei Festen, Opfern und Gelagen, als Ehrenpreis und Siegeszeichen in den Kampfspielen sowie im Kriege und bei Triumphen üblich (vgl. Corona). Auch Götterbilder, Opfertiere und Tote wurden bekränzt, bei Trinkgelagen Mischkessel und Becher. Im Mittelalter wurde das Wettsingen und Rätselraten um den K. gebräuchlich; jetzt wird er noch allgemein als Symbol der Jungfräulichkeit und Ehrenzeichen der Braut (s. Brautkranz), bei silbernen und goldenen Hochzeiten, als Fest- und Grabesschmuck, als Symbol beim Erntefest (Erntekranz) etc. verwendet. Figürlich wird dann K. auch von in sich geschlossenen kreisförmigen Bildungen, wie Mauerkranz, Zinnenkranz, gebraucht; daher z. B. Kränzchen (s. d.), kleine geschlossene Gesellschaft. In der Technik heißt K. bei Glocken der Teil, an den der Klöppel anschlägt, an Rädern der äußere Teil (Felgenkranz, Zahnkranz), an Wasserrädern die beiden Reisen, zwischen denen die Schaufeln eingeschoben sind; in der Baukunst soviel wie Kranzgesims (s. d.).