Krates

[600] Krates, 1) aus Theben, Schüler des Diogenes von Sinope und samt seiner Gattin Hipparchia (s. d.) eifriger Anhänger der kynischen Schule.

2) K. aus Mallos in Kilikien, griech. Grammatiker, Hauptvertreter der Schule zu Pergamon, die im Gegensatz zu der alexandrinischen des Aristarchos im Anschluß an die Stoiker in der Grammatik das Prinzip der Anomalie und in der Homerinterpretation die allegorische vertrat. Als Gesandter des Königs Attalos II. gab K. 167 v. Chr. durch seine Vorträge den ersten Anstoß zu grammatischen Studien in Rom. Von seinen zahlreichen Schriften, darunter als Hauptwerk ein umfängliches kritisch-exegetisches über Homer in 9 Büchern, sind nur dürftige Fragmente vorhanden. Vgl. Wachsmuth, De Cratete Mallota (Leipz. 1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 600.
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