[773] Krates, 1) Lustspieldichter der Alten Komödie, um 450 v. Chr., der eigentliche Schöpfer der Attischen Komödie (s.d.); man zählte von ihm 14 Stücke, von 9 derselben sind noch Fragmente übrig. 2) K. aus Chalkis, Kanalgräber zur Zeit Alexanders des Großen; er reinigte unter andern die verschlämmten Ausflüsse des Kopaissees. 3) K. aus Theben, wurde um 328 v. Chr. in Athen unter Diogenes Cyniker; es existiren unter seinem Namen (aber aus späterer Zeit stammend) 38 Briefe, welche Boissonade im 9. Bde. der Notices et extraits de manuscrits de la bibliothèque du Roi (Par. 1827) herausgab. 4) K. Mallōtes, aus Mallos in Kilikien; Grammatiker, Aristarchs Zeitgenoß u. Gegner (so wie seine Schule mit der des Aristarch fortwährend in Streit lag), lebte am Hofe des Attalos zu Pergamon (daher K. Pergamenios). Von Attalos II. 167 v. Chr. als Gesandter nach Rom geschickt, veranlaßte er daselbst das Studium der Grammatik. K. war das Haupt der pergamenischen Gelehrsamkeit u. Haupturheber des Pergamenischen Kanon, der nach, von dem Alexandrinischen abweichenden Grundsätzen verfaßt war; gab eine eigne Recension des Homer (daher K. Hometzikos), welche bis auf wenig Bruchstücke (am besten zusammengestellt von Wegener in De aula Attalica literarum artiumque fautrice, Kopenh. 1836) verloren gegangen ist, u.a. Schriften heraus. K. st. 183 v. Chr.