Kreittmayr

[632] Kreittmayr, Wiguläus Xaver Aloys, Freiherr von, bayr. Staatsmann und Rechtsgelehrter, geb. 14. Dez. 1705 in München, gest. 27. Okt. 1790, praktizierte in Wetzlar am Reichskammergericht und ward 1725 Hofrat in München. 1741 als pfalzbayrischer Hofgerichtsbeisitzer des Reichsvikariats in den Reichsadelstand, 1745 in den Reichsfreiherrenstand erhoben und zum Hofratskanzler und Geheimrat ernannt, wurde er 1749 Geheimrats-Vizekanzler und Konferenzminister, welches Amt er bis an seinen Tod bekleidete. Ihm verdankt Bayern die Kodifikation der wichtigsten Rechtszweige: »Codex juris bavarici criminalis« (Münch. 1751, 3. Aufl. 1785), »Codex juris bavarici judiciarii« (das. 1753, neueste Aufl. 1841), »Codex Maximilianus bavaricus civilis« (das. 1756, neueste Aufl. 1844), denen er »Anmerkungen« zu sämtlichen Stücken (1752–68; neue Ausg., Münch. 1842) folgen ließ. Noch schrieb er: »Grundriß des allgemeinen deutschen und bayrischen Staatsrechts« (Münch. 1770, 3 Bde.; 2. Aufl. 1789). 1845 ward ihm auf dem Promenadeplatz in München ein Denkmal (modelliert von Schwanthaler) errichtet. Seine Biographie gab J. A. Kalb (Münch. 1825) heraus. Vgl. A. Bechmann, Der kurbayrische Kanzler Alois Freih. von K. (Münch. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 632.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika