[804] Kunowski, zwei Brüder, Stenographen: Albrecht von K., geb. 4. Juli 1864 in Potsdam, seit 1891 Arzt an der Provinzial-Irrenanstalt in Leubus, 1893 in Kreuzburg, 1899 Oberarzt in Roda (Sachsen-Altenburg) und 1902 Oberarzt in Leubus; Richard Felix, geb. 10. April 1868 in Wilkau (Kreis Namslau), wurde 1890 Leutnant im 4. Garderegiment, 1898 Oberleutnant, 1902 Hauptmann im Generalstab. Beide veröffentlichten nach eingehenden theoretischen Studien 1893 ein neues System der Stenographie: »Lehrgang der deutschen Kurzschrift« (2. umgearbeitete Aufl., Berl. 1897), dem das größere Werk »Die Kurzschrift als Wissenschaft und Kunst« (1. Teil, das. 1895) folgte. Der »Einigungsausschuß der vokalschreibenden Systeme Deutschlands« empfahl 1898 eine von ihnen umgearbeitete Form ihres Systems als Nationalstenographie zur Annahme (Näheres mit Schriftprobe s. im Art. »Stenographie«). Ein Teil der Arendsschen und Rollerschen Vereine trat dazu über und gründete mit den Brüdern v. K. 9. April 1898 den »Bund für Nationalstenographie«. Der 5. Bundestag in Köln 1902 nahm eine von A. v. K. ausgearbeitete »Eilschrift« an. Die Schule der Nationalstenographie zählte Mitte 1904: 188 Vereine mit 5595 Mitgliedern und 10,565 Unterrichteten. Albrecht v. K. veröffentlichte noch mehrere theoretische Aufsätze und Schriften über Stenographie, unter andern: »Moderne Stenographie, ein Vergleich« (Leipz. 1900), »Geläufigkeitsuntersuchungen« (im »Archiv für Stenographie«, 1902). Vgl. »Deutscher Stenographenkalender« (1900); Schickenberg, Die Einigung Arends und Roller (Berl. 1898); »Nationalstenographenhandbuch« (mit Statistik, Liegnitz 1905); »Ausführlicher Lehrgang der Nationalstenographie« (9. Aufl., das. 1904); »Lehrgang der Eilschrift« (2. Aufl., das. 1904). Hauptzeitschrift: »Der Nationalstenograph« (Liegnitz).