Lackdye

[20] Lackdye (engl. Lac-dye, spr. läck-dai, von to dye, »färben«, Färbelack), roter Farbstoff, der in Ostindien aus Lack bereitet wird, indem man diesen pulvert, mit schwacher Alkalilauge auszieht, die Flüssigkeit verdampft und den Rückstand mit Ton, Kreide, Gips mischt und in quadratische Stücke formt. Man zieht auch den Lack mit Sodalösung aus und fällt die Flüssigkeit mit Alaun. Dieses Präparat kommt als Lack-lack in den Handel. Der Farbstoff steht dem der Kochenille sehr nahe und besteht aus Laccaïnsäure C16H12O8. Man benutzt beide Präparate hauptsächlich zum Färben von Scharlachrot und Karmesinrot auf Baumwolle und Seide. Sie liefern echte und feurige Nuancen, sind aber durch künstliche Farbstoffe stark zurückgedrängt worden. Eine Lösung von L. in einer Mischung von Salzsäure und Zinnchlorür bildet den Lac-spirit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 20.
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