[20] Lackfarben (Lacke, Farbenlacke), chemische Verbindung oder Gemische von Farbstoffen mit basischen Oxyden, besonders mit Tonerdehydrat, Zinnhydroxyd, namentlich aber mit Stärke, die besonders für die Darstellung von L. aus Teerfarben wichtig ist, weil die letztern an mineralischen Stoffen schlecht haften. Eine innige Verbindung des Farbstoffes mit Tonerdehydrat oder Zinnhydroxyd wird erhalten, wenn man Farbstoffauflösungen mit den Salzen der genannten Oxyde versetzt und den Lack durch Ammoniak oder Soda fällt. Sind die Salze im Überschuß vorhanden, so wird bei einem hinreichenden Zusatz des Fällungsmittels mehr Oxyd gefällt, als dem Farbstoff entspricht, und man erhält Mischungen der eigentlichen Lackfarbe mit den Oxyden, verdünnte L. Enthält die Farbstofflösung schwefelsaure Magnesia und erhitzt man sie mit überschüssigem kohlensaurem Ammoniak zum Sieden, so erhält man äußerst lockern Magnesialack. Sehr schöne L. gibt Tonerdenatron, aus dem das Tonerdehydrat mit dem Farbstoff durch Säuren gefällt wird. Man benutzt L. als Wasser- und Ölfarbe, in der Buntpapier- und Tapetenfabrikation; sie besitzen eine gewisse Durchsichtigkeit (lasieren) und müssen gewöhnlich dünn aufgetragen werden, weil in stärkerer Schicht ihre sonst feurige eigentümliche Farbe häufig verschwindet und bisweilen metallisch grüne oder bronzeartige Reflexe (Bronzelacke) auftreten. Aus ein und demselben Farbstoff kann man je nach der Wahl des farbstoffaufnehmenden Körpers verschiedene L. darstellen. Vgl. Resinatfarben und Bersch, Fabrikation der Mineral- und Lackfarben (2. Aufl., Wien 1893); Jennison, Herstellung von Farblacken aus künstlichen Farbstoffen (deutsch, Dresden 1901).