[93] Lanciers (franz., spr. langßjë), Lanzenreiter, unsern Ulanen (s. d.) entsprechend. Obwohl die Lanze als Reiterwaffe sehr alt ist, kann man doch die modernen L. vom Ritterwesen ableiten: die Lanzenreiter der Deutschen, Franzosen, Spanier und Italiener gleichen in ihrer Ausrüstung zunächst den Rittern, später erfolgte die Trennung in Kürisser ohne Lanze (s. Kürassiere) und Lantzierer. Betreffs der Verwendung lanzenähnlicher Waffen zu Fuß s. Pikeniere. Vgl. M. Jähns, Handbuch einer Geschichte des Kriegswesens von der Urzeit bis zur Renaissance (Leipz. 1880). Mit L. wird auch eine dem Kontertanz nachgebildete Quadrille bezeichnet, die sogen. Quadrille à la cour, die, in ihren ersten vier Hauptfiguren französischen, in der fünften englischen Ursprungs, von dem Tanzlehrer Laborde in Paris in ihre jetzige Form gebracht worden ist und namentlich am Hofe Napoleons III. sehr beliebt war.