Latīnae ferĭae

[226] Latīnae ferĭae, uraltes Fest der Latiner zu Ehren ihres Bundesgottes Jupiter Latiaris auf dem Albaner Berge, ursprünglich unter Vorstandschaft von Albalonga, später von Rom bis in späte Zeit gefeiert. Das in einem jungen weißen Stier bestehende Opfer brachten die römischen Konsuln, die zugleich das Fest leiteten; auch bestimmten sie oder in ihrer Abwesenheit ein eigens dazu ernannter Diktator zu Anfang des Jahres den Tag, an dem es begangen werden sollte. Zugegen waren sämtliche römische Magistrate und die Abgesandten der latinischen Gemeinden, deren jeder seinen Anteil von dem Opferfleisch erhielt. Während der allmählich auf vier Tage ausgedehnten Festfeier herrschte in ganz Latium Gottesfrieden, in Rom fand ein Wagenrennen auf dem Kapitol statt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 226.
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