Lech [3]

[302] Lech (Licus), rechtsseitiger Nebenfluß der Donau, Grenzfluß zwischen Altbayern und Schwaben, entspringt in Vorarlberg (im Formarinsee) 1808 m ü. M. und mündet nach einem 285 km langen Lauf bei Lechsend 392 m ü. M. Im Quellgebiet fließt er zwischen den düstern Kalkalpen durch eine unbewohnte Wildnis, bei Reutte erweitert sich das Tal, der Fluß wendet sich nordwärts, durchbricht zwischen Reutte und Füssen fünf vorgeschobene Alpenriegel in einem Quertal und bildet oberhalb Füssen einen schönen Wasserfall sowie eine prächtige Stromschnelle. Nach der Sage überschritt ihn an der engsten Stelle der Apostel des Algäus, St. Magnus, der 746 an der Stelle der heutigen Stadt Füssen das Benediktinerstift Faucena (Fauces alpium) gegründet hatte. Unterhalb Füssen tritt der L. in die Ebene, behält aber den Charakter des Alpenflusses und wechselt die Breite vielfach. Auch der Wasserstand ist sehr verschieden, bald der eines großen Baches, bald der eines reißenden Stromes (durchschnittlich 36–80 m, bei der Wertachmündung 390 m breit). Seine ansehnlichern Zuflüsse sind: bei Füssen die Vils, bei Schongau der Halblech und bei Augsburg die Wertach. S. Lechfeld.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 302.
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