Lesków

[443] Lesków, Nikolaj Semjonowitsch, lange Zeit bekannter unter dem Pseudonym M. Stebnizkij, russ. Schriftsteller, geb. 16. (4.) Febr. 1831 im Gouv. Orel, gest. 5. März (21. Febr.) 1895 in Petersburg, war anfangs im Staatsdienst tätig, dann Geschäftsreisender, widmete sich aber bald ganz literarischer Tätigkeit. Das erste Werk, das seinen Namen bekannt machte, war der 1865 erschienene Roman »Ohne Ausweg« (»Nekuda«), ein hervorragendes Sittenbild aus der russischen Gesellschaft, in der radikale und nihilistische Elemente bereits ihre zerstörende Kraft zu üben begannen, und das eins seiner besten Werke geblieben ist. In dem Roman »Die Geistlichen« (»Soborjane«) und in den »Archierejskija meloči« enthüllte er in scharf gezeichneten Bildern das Leben der russischen Geistlichkeit, und der große Roman: »Bis aufs Messer« (»Na nožach«) schildert ausführlich den Zwiespalt und die Parteiungen im Lager der russischen Intelligenz. Außerdem hat L. eine Reihe andrer Erzählungen geschrieben, die auch mehrfach alte Legendenstoffe behandeln. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in Petersburg 1897 in 12 Bänden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 443.
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