Lettow-Vorbeck

[456] Lettow-Vorbeck, Oskar von, Kriegshistoriker, geb. 21. Dez. 1839 in Treptow a. d. Rega, gest. 28. März 1904 in Oldenburg, trat 1857 als Fahnenjunker beim 4. Infanterieregiment ein, besuchte 1863 bis 1866 die Kriegsakademie, machte die Kriege von 1866 und 1870/71 beim 4. Regiment mit und wurde bei Noisseville schwer verwundet, nachdem er in der Zwischenzeit 1867–70 zum Generalstab kommandiert gewesen war. 1872–77 Lehrer an der Kriegsschule in Anklam, wurde er 1877 zum Augusta-Regiment, 1881 zum 54. Infanterieregiment versetzt, gehörte 1883–89 wieder dem Großen Generalstab an, erhielt 1889 das Kommando des Oldenburgischen Infanterieregiments Nr. 91, nahm 1890 als Oberst seinen Abschied und lebte als Generalmajor a. D. in Oldenburg. Er fand seinen Tod infolge eines Sturzes in den Hunte-Ems-Kanal. Er schrieb: »Leitfaden für den Unterricht in der Taktik auf den königlichen Kriegsschulen« (6. Aufl., Berl. 1888); »Kriegsgeschichtliche Beispiele« (5. Aufl., das. 1899; auch englisch); »Der Krieg von 1806 und 1807« (das. 1891–96, 4 Bde.; Bd. 1 in 2. Aufl. 1899; ins Russische übersetzt); »Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland« (das. 1896–1901, 3 Bde.); »Napoleons Untergang 1815« (nur Bd. 1: Elba-Belle-Alliance, das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 456.
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