Litolff

[620] Litolff, Henry, Klavierspieler und Komponist, geb. 6. Febr. 1818 in London, gest. 6. Aug. 1891 in Paris, bildete sich 1832–37 unter Leitung von Moscheles, begab sich 1840 nach Paris, von welcher Zeit sein Ruf als Klaviervirtuose datiert, war 1841–1844 als Theaterkapellmeister in Warschau angestellt, machte darauf Kunstreisen durch Deutschland und Holland und ließ sich 1845 in Braunschweig nieder, wo er sich mit der Witwe des Musikalienverlegers Meyer verheiratete und die Verlagsfirma H. Litolff begründete. Nachdem Anfang der 1860er Jahre diese Ehe wieder getrennt war, nahm L. seinen dauernden Aufenthalt wieder in Paris. Als Komponist hat er namentlich mit seinen vier Klavierkonzerten (»Konzert-Symphonien«) Erfolg errungen; außerdem schrieb er ein Violinkonzert, mehrere Opern und Operetten, Kammermusikwerke, Salonstücke u.a. Jetziger Inhaber (seit 1860) des besonders durch seine billigen musikalischen Klassikerausgaben (»Kollektion L.«) bekannten Verlags ist Litolffs Adoptivsohn Theodor L., geb. 1839.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 620.
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