[623] Litze, schmale Schnur, Borte, Tresse, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. zum Besatz von männlichen Oberröcken, besonders an den Aufschlägen der Ärmel und auf der Brust, und von Beinkleidern an der französischen Tracht aufkam und während des 18. Jahrh. beibehalten wurde. Jetzt nur bei Uniformen, Livreen etc. üblich. Gegenwärtig versteht man unter L. ein eigentümlich gewebtes, durchbrochenes Band zur Einfassung von Hemden, Schürzen, Vorhängen etc., desgleichen zum Anhäkeln spitzenartiger Gegenstände.
Bei Herstellung dieser Gewebe arbeiten die Schüsse jeweilig nur mit einzelnen Kettenfädengruppen, während sie über die andern Fäden umsonst hin und her gehen. S. nebenstehende Abbildung. Unter L. versteht man auch ein Gebinde Garn und am Webstuhl die Schaftschnüre, durch deren Schlingen die Kettenfäden geführt sind; in der Seilerei einen aus mehreren Fäden zusammengedrehten starken Faden, deren mehrere ein Seil bilden.