[720] Lossow, 1) Arnold Hermann, Bildhauer, geb. 24. Okt. 1805 in Bremen, gest. 3. Febr. 1874 in München, lernte bei seinem Vater, einem Bildhauer, dann vier Jahre in Rom und siedelte 1831 nach München über. Hier war er von 1833 an in der Werkstatt Schwanthalers beschäftigt. Seine wenigen selbständigen Werke (vorwiegend in der Walhalla bei Regensburg) bestehen in Marmorbüsten berühmter Männer. Sonst führte er eine Anzahl Statuen nach Entwürfen andrer in Marmor aus: die Thorwaldsens nach dessen eigner Skizze, die Canovas nach Widnmann und die Schwanthalers und Gibsons nach Brugger, alle vier an der Glyptothek in München.
2) Heinrich, Maler, Sohn des vorigen, geb. 10. März 1843 in München, gest. 19. Mai 1897, machte seine Studien an der Akademie daselbst und bildete sich auf mehreren Reisen. Von seinen Genrebildern, deren Stoffe zum Teil der Rokokozeit entnommen sind, und denen meist eine pikante Auffassung eigen ist, sind zu nennen: die Sphinx und der Dichter, nach H. Heine, musikalische Unterhaltung, Flitterwochen. die Putzmacherin, die überraschte Schäferin, vor dei Matinee (1888), im Park (1890), Abendstille (nackte Nymphe im Park, 1892) und Übermut (1894). Er hat auch Illustrationen zu Shakespeares »Lustigen Weibern« gezeichnet. L. war zuletzt Konservator an der Gemäldegalerie in Schleißheim.