Lukaszewitsch

[837] Lukaszewitsch (spr. -schéwitsch), Joseph von, poln. Historiker, geb. 30. Nov. 1797 in Kromplewo bei Posen, gest. 18. Febr. 1872 in Torgoszyce im Posenschen, erhielt 1829 das Amt eines Bibliothekars der gräflich Raczynskischen Bibliothek in Posen. In Gemeinschaft mit dem Professor Poplinski gründete er hier eine polnische Buchhandlung und Buchdruckerei, desgleichen eine literarische Zeitschrift: »Orędownik«, und redigierte außerdem eine andre literarische Volkszeitschrift: »Przyjaciel ludu«, die beide 1846 eingingen. 1852 übernahm er die Verwaltung der Güter seiner Familie im Posenschen. L.' Hauptwerke sind: »Geschichtliche Nachrichten über die Dissidenten in Posen im 16. und 17. Jahrhundert« (Posen 1832; deutsch,[837] Darmst. 1843), »Über die Kirchen der Böhmischen Brüder im ehemaligen Großpolen« (Posen 1835; deutsch, Grätz 1877) und »Geschichte der Kirchen des helvetischen Glaubensbekenntnisses in Litauen« (Posen 1842, 2 Bde.; deutsch, Leipz. 1848–50), »Geschichte der Unterrichtsanstalten in Polen und Litauen« (Posen 1849–51, 2 Bde.), »Geschichtlich-statistische Beschreibung der Stadt Posen in ältern Zeiten« (das. 1838, 2 Bde.; deutsch, das. 1878–81) und die »Geschichte aller Kirchen in der ehemaligen polnischen Diözese« (das. 1856–63, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 837-838.
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