Méry

[647] Méry, Joseph, franz. Dichter, geb. 21. Jan. 1798 in Aigalades bei Marseille, gest. 17. Juni 1866 in Paris, kam 1824 nach Paris, wo er mit A. Barthélemy (s. d. 3) die berühmten politischen Satiren herausgab, arbeitete 1831 an dem satirischen Wochenblatt »Némésis« und machte hierauf Reisen nach Italien und England. Ein äußerst geistvoller Mann, mit feuriger Phantasie und umfassender Belesenheit, war M. eine der Hauptzierden der seinen Zirkel. Von seinen eignen Gedichten sind zu erwähnen: »Mélodies poétiques« (1853), »Napoléonen Italie« (1849) und viele Gelegenheitsgedichte. Seine Romane haben einen großen Leserkreis gefunden; die bekanntesten sind: »Scènes de la vie italienne« (1837); »Les nuits de Londres« (1840, 2 Bde.); »Un amour dans l'avenir« (1841, 2 Bde.); »Héva« (1843); die Sammlung »Nouvelles nouvelles« (1853) u. a. Von seinen Theaterstücken sind hervorzuheben die Komödien: »L'univers et la maison« (1846), »Le vrai club des femmes« (1848); verschiedene SchauspieleLe chariot d'enfant«, »Gusman le Brave« etc.), LibrettosL'imagier de Harlem«, »Herculanum«, »Jeanne d'Arc« etc.) und zwei Bände Salonstücke (»Théâtre de salon«, 1861 u. 1865). Vgl. Claudin, M., sa vie intime, anecdotique et littéraire (Par. 1868).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 647.
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