[152] Mörlin, Joachim, streitbarer Vertreter der lutherischen Orthodoxie und fruchtbarer theologischer Schriftsteller, geb. 8. April 1514 in Wittenberg, wurde 1539 daselbst Diakonus, 1540 Superintendent in Arnstadt; dieses Amt verlor er 1543, die Superintendentur in Göttingen 1550. Aber auch seine neue Stellung als Pfarrer und Inspektor in Königsberg mußte er 1553 wegen Unfügsamkeit aufgeben. Seit 1554 Superintendent in Braunschweig, beteiligte er sich als Gegner Hardenbergs (s. d. 1) am kryptocalvinistischen Streit. Nach Preußen zurückberufen, verfaßte er mit Chemnitz 1567 das »Corpus doctrinae pruthenicum« und starb 23. Mai 1571 als Bischof von Samland. Vgl. Tschackert in der »Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte«, 1905.