[763] Tschackert, Paul, protest. Theolog, geb. 10. Jan. 1848 zu Freistadt (Niederschlesien), habilitierte sich 1875 als Privatdozent in Breslau, wurde 1877 außerordentlicher Professor der Theologie in Halle, 1884 ordentlicher Professor in Königsberg, 1889 in Göttingen. Er schrieb unter andern: »Anna Maria von Schürmann, die Jüngerin Labadies« (Gotha 1876); »Peter von Ailli« (das. 1877); »Evangelische Polemik gegen die römische Kirche« (das. 1885, 2. Aufl. 1888); »Georg v. Polenz, Bischof von Samland« (Leipz. 1888); »Paul Speratus von Rötlen« (Halle 1891); »Herzog Albrecht von Preußen als reformatorische Persönlichkeit« (das. 1894); »Antonius Corvinus Leben und Schriften« (Leipz. 1900); »Modus vivendi« (Münch. 1907). Auch gab er »Unbekannte handschriftliche Predigten und Scholien M. Luthers« (Berl. 1888), das »Urkundenbuch zur Reformationsgeschichte des Herzogtums Preußen« (Leipz. 1890, 3 Bde.), »Ungedruckte Briefe zur allgemeinen Reformationsgeschichte« (Götting. 1894) und (mit Bonwetsch) die 13. und 14. Auflage der Kirchengeschichte von Kurtz (s. d.) heraus.