Ma [3]

[9] Ma, Name einer kleinasiatischen Göttin der Natur, des Wachstums und der Zeugungskraft, die besonders in dem kappadokischen und pontischen Komana verehrt wurde. Ihr Priester nahm den Rang nächst dem König ein. Ihre Dienste versahen im kappadokischen Komana zu Strabos Zeit 6000 Hierodulen. Ähnlich war es im pontischen Komana. Die Göttin wurde von den zahlreich zuströmenden Wallfahrern durch rauschende Freudenfeste gefeiert; die Prostitution war dabei ein gottesdienstlicher Akt. Anderseits wurden, offenbar zur Bezeichnung der absterbenden Natur, auch Trauerfeste mit Selbstverstümmelung und Blutopfer begangen. In Rom ward M. mit Bellona (s. d.) verschmolzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 9.
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