Madison [2]

[43] Madison (spr. mäddiß'n), James, vierter Präsident der Vereinigten Staaten, geb. 16. März 1751 in Port Conway (Virginia), gest. 28. Juni 1836 in Montpelier (ebenda), widmete sich dem Advokatenberuf und ward 1787 in den konstituierenden Konvent und bald darauf in den Kongreß gewählt. Von Jefferson 1801 zum Staatssekretär ernannt, folgte er diesem 1809 in der Präsidentschaft. Auf die wenige Tage vor seinem Amtsantritt erlassene Nonintercourse-Akte gestützt, verbot er allen Handel mit Frankreich und England, bis dieselben ihre für den Handel Amerikas nachteiligen Maßregeln aufheben würden, und erklärte endlich an England 1812 den Krieg. Die Amerikaner waren zu Lande anfangs nicht glücklich, und der Präsident hatte in der öffentlichen Meinung die Schuld davonzutragen. Gleichwohl gewann derselbe die Repräsentanten für kräftigere militärische Maßregeln, ward auch 1813 zum zweitenmal zum Präsidenten erwählt und wußte den Krieg zur See so glücklich zu führen, daß in dem Friedensschluß zu Gent 24. Dez. 1814 der Zustand vor dem Kriege wiederhergestellt wurde. Fortan ging Madisons Streben auf Heilung der den Vereinigten Staaten vom Kriege geschlagenen Wunden. Nachdem er noch die Navigationsakte unterzeichnet hatte, legte er 4. März 1817 sein Amt nieder und zog sich nach Virginia zurück. Seine Schriften (»Writings, public papers and private correspondence«) wurden zuletzt von G. Hunt herausgegeben in 8–9 Bänden (bisher 5 Bde., New York 1901 ff.). Vgl. Rives, Life and times of J. M. (Bost. 1866–1869, 3 Bde.); Gay, James M. (das. 1884); Hunt, Life of James M. (New York 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 43.
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