[245] Manschetten (franz. manchettes, »Ärmelchen«, von manche, Ärmel; Handkrausen), Leinwand- oder Batiststreifen, die als Verzierung um den Arm zunächst der Hand von Herren und Damen getragen zu werden pflegen und bei letztern häufig mit Spitzen u. dgl. verziert sind. Sie finden sich zwar schon in ähnlicher Weise an einigen Kleidungsstücken des frühen Mittelalters, kamen aber für die ganze seine Welt erst am französischen Hof unter Ludwig XIV. in die Mode. S. Tafel »Kostüme III«, Fig. 710 u. 12. Im übertragenen Sinne bezeichnet Manschette etwas von ähnlicher Form um einen Gegenstand herum (z. B. eine Bukett-, eine Lichtmanschette); M. in der Technik s. Kolben. In der Vulgärsprache: M. haben, soviel wie Furcht haben. Das Redebild ist studentischen Ursprungs und davon abgeleitet, daß, wer M. (die großen, mit Spitzen besetzten und weit heraushängenden M. des 18. Jahrh.) trägt, den Schläger nicht führen kann. Wer M. hat, ist ein Kneifer; Klingenscheue nannte man Manschettenprinzen, Manschettare.