Mantineia

[252] Mantineia, eine der bedeutendsten Städte des alten Arkadien, an der Grenze von Argolis und der Straße von Korinth und Argos nach dem fruchtbaren Westen der Halbinsel gelegen, erst nach den Perserkriegen durch Zusammenlegung der fünf Gemeinden ihres Tales erbaut, 385 v. Chr. von den Spartanern zerstört, nach der Schlacht von Leuktra wieder aufgebaut, ward besonders berühmt durch den Sieg der Spartaner über die Argeier 418, durch die 362 vor ihren Mauern gelieferte Schlacht, in der Epameinondas siegreich im Kampfe gegen die Spartaner fiel, und durch den Sieg des Philopömen über die Lakedämonier unter Machanidas im J. 206. Die spartanisch gesinnte Stadt wurde 221 von den Mazedoniern erobert, ihre Bewohner in die Sklaverei verkauft. Von da an bis auf Hadrian hieß sie, von Achäern neu bevölkert, Antigoneia. Unter den Byzantinern blühte sie von neuem. Die Ruinen, jetzt Paläopoli genannt, wurden 1887–89 von der französischen archäologischen Schule ausgegraben: Ringmauern von 3942 m Länge mit 109 viereckigen und 13 runden Türmen und 10 Toren, Heiligtum des Dionysos, der Aphrodite Melanis, des Poseidon Hippios, Theater, Agora, Buleuterion etc. Vgl. J. Kromayer, Antike Schlachtfelder in Griechenland, Bd. 1 (Berl. 1903); Roloff, Probleme aus der griechischen Kriegsgeschichte (das. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 252.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: