Matthias

[443] Matthias, Adolf, preuß. Gymnasialpädagog, geb. 1. Juni 1847 in Hannover, studierte in Marburg und Göttingen klassische und germanische Philologie und nahm als Student am Kriege von 1870, 71 teil. Seit 1873 bekleidete er Lehrämter an höhern Schulen in Holzminden, Essen, Bochum und Neuwied, wurde 1884 Direktor des Gymnasiums in Lemgo und 1885 Direktor des Realgymnasiums in Düsseldorf. Er gehörte 1890 zu der von Kaiser Wilhelm II. berufenen sogen. Dezemberkonferenz und wurde 1898 als Provinzialschulrat nach Koblenz, 1900 als vortragender Rat ins Kultusministerium nach Berlin berufen. Er vertritt als solcher auch publizistisch die Gleichberechtigung aller höhern Lehranstalten vom Standpunkt maßvoller Reform. Außer einer Reihe von Schriftstellerausgaben (griechischer und deutscher) und Programmaufsätzen[443] gab er heraus: »Praktische Pädagogik« (in Baumeisters »Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre«, Münch. 1895, 2. Aufl. 1903); »Wie erziehen wir unsern Sohn Benjamin?« (5. Aufl., das. 1904); »Wie werden wir Kinder des Glücks?« (2. Aufl., das. 1902); »Aus Schule, Unterricht und Erziehung. Gesammelte Aufsätze« (das. 1901); außerdem in Velhagen u. Klasings Sammlung deutscher Schulausgaben: »Das deutsche Volkslied« (2. Aufl., Bielef. 1901) und »Die patriotische Lyrik der Befreiungskriege« (das. 1897). Mit R. Köpke begründete und leitet er die »Monatsschrift für höhere Schulen« (Berl., seit 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 443-444.
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